Der STUZ-Spielzeitführer
Teilen
Die Sommerpause ist nicht nur für Fußballfans schwer zu ertragen. Auch die Theaterliebhaber leiden. Doch dieses Leid hat nun ein Ende – wir zeigen euch, was ab jetzt wieder los ist auf den Bühnen im STUZ-Gebiet.
von Maurice Göbel und Martin Schwarz
Staatstheater Mainz
Zu Beginn der Spielzeit steht einmal mehr das inklusive Festival „Grenzenlos Kultur“. Und es geht in die Weltpolitik: Brexit, Trump und Putin. Westliche Demokratien und ihr Wertesystem sind unter Beschuss. Lucas De Man und sein Team laden ein, Demokratie neu zu definieren. Gesucht wird die Demokratie 3.0, an der das Publikum teilhaben kann (ab dem 5. September). Ödön von Horváths Geschichten aus dem Wiener Wald unterhalten ab dem 9. September mit Chaos um Familie, Liebe und Erotik. Vor der Kulisse der Wiener Gemütlichkeit entfaltet sich dabei die heuchlerische Doppelmoral der Protagonisten. Aggro Alan findet ab dem 22. September Antworten auf den aktuellen Kampf alter weißer Männer und die Wahl Donald Trumps. In Zeiten von #MeToo wendet sich der frustrierte Roger dann an YouTuber Aggro Alan, um in seinen Thesen die vermeintliche Befreiung des Mannes zu finden. Im weltbekannten Musical The Producers wollen ein Produzent und sein Buchhalter ihre Karrieren mit einem krachenden Misserfolg zu ihren Gunsten beenden. Doch der Plan, das furchtbare Musical „Frühling für Hitler“ zum Flop werden zu lassen geht schief. Weitere Premieren: Zanaida, Krabat, Das Kind der Seehundfrau, Werther und viele mehr. Ein Blick auf die Homepage lohnt.
Staatstheater Wiesbaden
Ab dem 14. September zeigt das Staatstheater die Traditionsoper Carmen von Georges Biszet. Uwe Eric Laufenberg inszeniert Georges Bizets berühmtes Drama um Liebe, Leidenschaft und Tod mit Lena Belkina als Carmen und Sébastien Guèze sowie Aaron Cawley als Don José. Nach E.T.A. Hoffmanns Vorlage tanzen Marie, die Zuckerfee, der Nussknacker und der Rattenkönig ab dem 19. Oktober in Wiesbaden. Tim Plegge inszeniert die weltbekannte Fassung von Dumas von Pjotr Iljitsch Tschaikowsky und vereint dabei die märchenhaften Elemente des Weihnachtsklassikers mit surrealen Einblicken in eine Welt zwischen Realem und Fiktion. In
Schöne Bescherungen von Sir Alan Ayckbourn zeigt das Staatstheater ab dem 07. Dezember die Festtage einer Familie, die am Fest der Liebe und Besinnlichkeit alles andere als friedlich miteinander umgeht. Durch bunte Charaktere gezeichnet, verspricht das Schauspiel um die Familie Bunker alles andere als eine stille Nacht.
Theater im Pariser Hof, Wiesbaden
Sebastian Schnoy kämpft in seinem Kabarettprogramm Dummikratie – Warum Deppen Idioten wählen (am 6. September) für die Auflärung und gegen den Stumpfsinn. Das Kindermusical Happy Horses (ab 11. September) erzählt die Geschichte von Lotte und verschiedenen Pferden denen sie zu helfen versucht. Friedemann Weise unterhält in seinem Programm Bingo – Drei Akkorde, die Wahrheit und andere Lügen (am 5. Oktober). Schwarz-Rot-Petticoat – Die 50er-Jahre-Revue (am 24. Oktober) nimmt das Publikum mit auf eine musikalische Zeitreise in die Gründungsjahre der Bunderepublik. Außerdem wird es ein kubanisches Konzert von Susana O (am 22.November) sowie das Gospelkonzert Joy the Soul von der Band Olive Tree geben.
unterhaus, Mainz
HochKomikKabarett bringt der Gewinner des deutschen Kleinkunstpreises 2009 Jochen Malmsheimer auf die Bühne (ab 5. September). Ein buntes Programm aus Poesie & Wahnsinn präsentieren Christoph Demian, Nektarios Vlachopoulos und Ken Yamamoto bei der Mixed Show im unterhaus (ab 7. Oktober). How To Human? fragt sich Jan Phillipp Zymny in seinem intelligenten Stand-Up-Comedy-Programm (am 10. September), komisch wird es außerdem mit Maddin Schneider (ab 11. Oktober). Musikalisches Programm gibt es mit dem Simon & Garfunkel Tribute Duo – Thomas Wacker & Thorsten Gary Graceland (am 17. Oktober). In die Weihnachtszeit stimmt Der Tod ein und wünscht allen eine Tödliche Weihnacht! (am 10. Dezember).
Villa Musica, Rheinland-Pfalz
Bei Mozart und Italien (am 12. Oktober) im Landesmuseum Mainz, entführen junge Sänger von „Barock Vokal“ und junge Streicher der „Villa Musica“ in die Zeit des Barocks. Beim ClassicClash I im Frankfurter Hof, treffen unter der Leitung Martin Albrechts musikalische Vergangenheit und Gegenwart aufeinander (6. November). Zu Musik in der Synagoge spielen Gäste aus Israel in der Mainzer Neuen Synagoge (am 24. November). Bei Vivaldi im Advent wird mit Vivaldis Werken auf die Weihnachtszeit eingestimmt (am 7. Dezember). Zum Jahreswechsel spielen zwei junge Streicher in der Villa Musica berühmte Sonaten von Ludwig van Beethoven, begleitet werden sie dabei von Yannick Rafalimanana am Klavier (am 30. Dezember).
Velvets Theater Wiesbaden
Das Velvets Theater startet die neue Spielzeit mit Ein Blick in die Zukunft einer Aufführung des einzigen Schwarze Theaters in Deutschland (am 15. September) auch vom Schwarzen Theater aufgeführt wird Der blaue Vogel (ab 6. Oktober). Märchenhaft wird es mit Der Zauberlehrling Reloaded (ab 21. September), Der kleine Prinz (ab 28. September), Momo (ab 10. November) sowie mit Schneewittchen & die 7 Zwerge (ab 9. November). Musikalisches Programm gibt es mit The Sugar Sisters: In The Mood (am 12. Oktober) und Udo Jürgens unvergessen – Eine Hommage (am 2. November)
The English Theatre, Frankfurt
Flirting with Madness, so lautet das Motto der neuen Spielzeit im English Theatre in Frankfurt. Passend dazu geht es in One flew over the Cuckoo´s Nest in eine psychiatrische Anstalt. In dieser liefern sich der Kleinkriminelle McMurphy und die eiserne Krankenschwester Ratched einen Kampf, der die Grenzen von Vernunft und Wahnsinn auslotet (ab 30. August). Mindestens genauso verrückt ist der makabere Musical-Thriller Sweeney Todd: The Demon Barber of Fleet Street, der mit viel Mord und Musik ins viktorianische England entführt (ab 2. November). Daneben finden auch Poetry Slams (ab 16. September) sowie ein Internationaler Stammtisch (1. Montag im Monat) statt.
Kammerspiele Wiesbaden
Die Liebesgeschichte zweier Menschen die sich noch nie gesehen haben und nur über E-Mails kommunizieren wird in Alle sieben Wellen (ab 7. September) erzählt. Marlene Dietrich – (The Kraut) (ab 27. September) zeigt mal tragisch mal komisch, aber immer bewegend, die Geschichte der Ausnahmekünstlerin. Fünf Frauen- und fünf Männerfiguren, zwei Schauspieler und ein Hotelzimmer. Was dabei herauskommt gibt es bei Tour de Farce (ab 11. Oktober) zu sehen. Katalyn Bohn hat ein neues Programm Krone der Schöpfung (ab 5. November) ist eine einzigartige Mischung aus Comedy, Kabarett und Musik. Die Werkstatt der Schmetterlinge (ab 1. Dezember) erzählt die Geschichte von Rodolfo der als ein „Gestalter Aller Dinge“ geboren wird und seinen Traum von der Schönheit verwirklichen möchte.
kuenstlerhaus43, Wiesbaden
Auch in dieser Spielzeit wieder mit dabei ist Die Hexe war braten… reloaded! (ab 15. September), eine komödiantische Lesung, in der die grimmschen Märchen mit Hilfe des Google-Übersetzers abgewandelt wurden. Die Geschichten verschiedener Persönlichkeiten des Rheingaus aus Zeiten der Französischen Revolution erzählt Der Spätlesereiter (ab 13. September). Bei Immer wieder Sonntags – Mord in Aussicht (ab 27. Oktober) improvisiert das Ensemble à la Minute zusammen mit dem Publikum einen spannenden interaktiven Bühnenkrimi. Für Improerfahrene gibt es einen Aufbaukurs Improtheater (ab 2. September), für Neulinge wird Improvisation für Anfänger angeboten (ab 17. September).
Kammerspiele Mainz
Im Rahmen des 27. Mainzer Kindertheaterfestivals werden eine Inszenierung von Der kleine Prinz sowie ein Figurenspiel von Des Kaisers neue Kleider (am 14. September) gezeigt. Weiter geht es mit dem Musical Schwestern im Geiste (ab 26. September). Die Delatrre Dance Company führt Das Bildnis des Dorian Gray als Poetisches Handlungsballet auf (ab 11. Oktober). Sie nannten sich „Alte Kämpferinnen“ (ab 15. Oktober), ist ein historisches Stück, dass die Beweggründe von 36 Frauen erzählt, die sich vor 1933 der NSDAP anschlossen. Eigentlich nur für Schulklassen gedacht, ist es aufgrund der hohen Nachfrage nun auch an zwei Abenden für die Öffentlichkeit zu erleben. Eine Liebeserklärung an das Lesen gibt es beim musikalischen Lesetheater Lieblingsbücher: „Die souveräne Leserin“ (ab 25. Oktober) zu sehen und zu hören. Die Lachmuskeln werden bei den Komödien Ekel Alfred (ab 4. Oktober) und Ziemlich beste Freunde (ab 1. November) beansprucht.