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Kultur

„Freiheit und Baum“ – Latifa Echakhch in der Kunsthalle

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Vergänglichkeit, Natur, Revolution und Neubeginn, die französisch-marokkanische Künstlerin Latif Echakhch schmückt nun die Kunsthalle Mainz mit ihren Arbeiten auf drei Stockwerken.

 

Echakhch schafft es dabei, vom ganz Großem, wie den der Ausstellung ihren Namen gebenden Freiheitsbäumen der Französischen Revolution, sowie der Mainzer Republik von 1793, auf das ganz Kleine zu schließen, was sich in ihrer Darstellung von Blättern auf Leinwand wie in der Arbeit Platanus Hispanica aus diesem Jahr äußert. Die Künstlerin stellt wie gewohnt in ihren Arbeiten einen lokalen Bezug her und vereint das minimalistische, wie eine ortsspezifische Bodeninstallation aus Sepia-Tusche und einer Flasche, mit dem Einsatz multimedialer Arbeiten wie einem Film über die Aufräumarbeiten nach einer Demonstration in Paris (Sans Titre – 11 mars 2005).

Platanus Hispanica, 2019, CC Latifa Echakhch

Impressionen des Lebens und der Natur finden sich ebenso auf den großflächig installierten Leinwänden mit an mikroskopische Zellen erinnernden Arbeiten wie in den Blättern, die den Boden des ersten Stockwerks verzieren. Wenn Echakhch hierbei die natürlich welkenden Blätter an ihren Freiheitsbäumen gleich zu Beginn der Ausstellung anspricht, setzt sie diese Vergänglichkeit in einen Kontext mit ihrer Arbeit über Herkunft, Vergangenheit, dem Erbe ihrer beiden Kulturen und den Erinnerungen eines Lebens, geprägt von interkulturellen Spannungen und Erwartungen an sie.

Black mud cover the legs…, 2019, CC Latifa Echakhch und kamel mennour, Paris, London

Echakhchs Arbeit reiht sich auch wegen ihrem klaren und stolzen Bezug zur Landschaft und Geschichte in und um Mainz in den Kanon der aktuellen Debatten um die Freiheit der Person und das Zusammenwachsen in Europa, sowie die Integration fremder Kulturen ein. Noch bis zum 20. Oktober können sich die Besucher der Kunsthalle die Werke der französischen Künstlerin ansehen und dabei den großen Bogen zwischen den Mainzer Bäumen und der Freiheit in Europa spannen.

 

von Maurice Daniel Göbel

 

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