Die Wahl der EU-Qual
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Unser entscheidungsunfreudiger (Noch-)EU-Kamerad Großbritannien hat sich zur Drama-Queen der EU etabliert und viele werden wohl drei Kreuze machen, wenn das böse B-Wort nicht mehr in einem Atemzug mit der EU fallen muss. Am 26. Mai machen die Wähler in Deutschland erst mal nur eines: auf dem Stimmzettel zum EU-Parlament. Also haben wir uns im entscheidungsfreudigen STUZ-Gebiet umgehört, was denn ganz oben auf der Themenagenda des neugewählten Parlaments stehen sollte.
Umfrage: Rebecca Höfer
Elisabeth, 65, Geschäfts-führerin E.U.L.E. e.V., Mainz
Zuerst einmal müssen die dafür sorgen, dass nicht die gesamte EU auseinanderfällt. Schließlich profitiert jeder von einem starken Europa, ich sag nur „Euro“ und „offene Grenzen“. Und dafür müssen wir dieses Nationalstaatlichkeits-Gefühl überwinden.
Georg, 72, Berater, Wiesbaden
Die sollen den kleinen Briten sagen, wo die Grenze ist. Man kann uns lange auf der Nase herumtanzen, aber irgendwann ist Schluss. Und dann sollte man sich um die finanziellen Mittel für Verteidigung und Sicherheit kümmern.
Hermann, 69, Pensionär, Mainz
Ganz oben auf der Themenagenda sollte ganz klar die Einigkeit Europas stehen. Die einzelnen Länder können nur wenig verrichten gegen die großen Machtblöcke wie China oder USA. Da müssen wir einfach als Gemeinschaft gegenhalten. Zum Beispiel mit einem stabilen Euro.
Jörg, 54, selbständiger Unternehmer, Mainz
Dieser „Regulierungswut“ muss Einhalt geboten werden. Es kann nicht sein, dass wir hier über Brathähnchen und Rohmilchkäse diskutieren, während wir bei der Flüchtlingspolitik nicht vorankommen. Aber auch wirtschaftliche Themen wie Zollabkommen rücken dadurch in den Hintergrund.
Louise, 20, Studierende, Wiesbaden
In vielen EU-Staaten werden die allgemeinen Menschenrechte mit Füßen getreten. Es herrscht zum Beispiel keine Pressefreiheit – das sollte aber für die EU ein Standard sein! Außerdem muss man den Integrationsprozess durch mehr Kommunikation und Austausch voranbringen.
Luisa, 25, Studierende, Mainz
Es sollte sich mehr um die Umweltfaktoren gekümmert werden – damit meine ich Plastikverschmutzung, Atomkraft, Schadstoffausstoß etc. Das fängt an mit strengeren Richtlinien bezüglich des Diesels oder der Abschaffung dieser sinnlosen Kurzstreckenflüge!
Penny, 42, Statistisches Bundesamt, Wiesbaden
Das wichtigste ist, die Verschmutzung der Weltmeere durch Plastik einzudämmen und zu bekämpfen. Europa muss hierfür ein Vorbild sein, zum Beispiel für die USA. Und das fängt mit einer einheitlichen Gesetzgebung an, die Bundesrecht schlagen kann.
Roland, 42, Geschäftsführer der Stadtentwicklungsgesellschaft WI
Es muss ein Europa der zwei Geschwindigkeiten geben mit einem Kernmotor Frankreich/Deutschland. Die Zeit des Kollektivs ist vorbei, sonst kann Europa nicht entscheidungsfähig bleiben. Ein Ausstieg wie Brexit ist absurd, da ein starkes gemeinschaftliches Europa wichtig ist!
Scarlett, 22, Aushilfe, Mainz
Die Balkan-Staaten müssen viel mehr mit einbezogen werden. Mit Maßnahmen wie einem einheitlichen Mindestgehalt sollten alle Länder mehr oder weniger auf einen Standard gebracht werden – nur das stärkt eine einheitliche EU. Keiner darf zurückgelassen werden.
Thomas, 56, Leasing-Berater, Wiesbaden
Ganz klar auf Platz eins sollte die Abwicklung des Migrationsprozess und Verteilung der Geflüchteten unter den EU-Staaten stehen. Da gibt es einfach noch zu viele Ungerechtigkeiten und auch Unstimmigkeiten. Eine Einigung ist wichtig, damit sich die ganze Situation ein bisschen mehr entspannt.
Tim, 22, Rettungssanitäter, Mainz
Es muss endlich das mit dem Brexit geklärt und aus dem Weg geschafft werden. Ohnehin sollte oberste Priorität sein, eine zügige Einigung in den außenpolitischen Themen wie beispielsweise Zöllen zu finden, um die Wirtschaft zu stabilisieren.
Ulrike, 53, Flugbegleiterin, Mainz
Zusammenarbeit! Ziel muss ein gemeinschaftliches Europa sein, das stark auftreten kann. Dazu müssen wir diese ganzen Quälereien auf einen Nenner bringen und den Gemeinschaftsgedanken stärken. Gerade bei der Einwanderungspolitik.