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Mainz

Stopp bei der Mainzer Tafel

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Die Mainzer Tafel hat einen Aufnahmestopp verhängt. 2.000 Personen werden gegenwärtig durch den gemeinnützigen Verein in der Landeshauptstadt versorgt. Damit ist die Kapazitätsgrenze erreicht.

von Tom Albiez

Laut dem Vereinsvorsitzenden Dieter Hanspach waren es bis Ende April noch 1.600 Bedürftige, die bei der Mainzer Tafel Lebensmittel erwarben. Seitdem sind vor allem viele ukrainische Flüchtlinge hinzugekommen. Durch die derzeitige Inflation verschärft sich die Lage. Auf der einen Seite wächst die Zahl der Bedürftigen, auf der anderen Seite kalkulieren Lebensmittelhändler knapper, wodurch weniger Ware übrig bleibt. „Supermärkte bieten jetzt Lebensmittel zum Verkauf an, die bisher an die Tafel gegangen sind“, berichtet der Vorsitzende.

Aber es gibt auch Positives zu berichten: Die Unterstützung durch die Bevölkerung in Mainz sei bereits stark. Egal ob Sach- oder Geldspenden oder ehrenamtliche Mitarbeit, viele Mainzer:innen engagieren sich bereits. Laut der Webseite des Vereins sind jede Woche 150 Personen ehrenamtlich im Einsatz.

Insgesamt werden von diesen 1.000 Arbeitsstunden wöchentlich geleistet. Sechs Kühlwagen für Lebensmitteltransporte sind ständig unterwegs. Die Hauptgruppe der Ehrenamtlichen bilden Menschen über 60 Jahren, aber auch viele junge Menschen packen mit an. Das große Foodsharing-Netzwerk in Mainz sieht der Vorsitzende nicht als Konkurrenz zur Tafel, sondern als gute Ergänzung. Man pflege eine gute Zusammenarbeit.

Dennoch stößt die Tafel personell und kapazitiv momentan an ihre Grenzen. Bisher musste man für die Neuaufnahme den MainzPass beziehungsweise – da dieser gerade nicht mehr vom Bürgeramt ausgestellt wird – einen Bescheid, der soziale Bedürftigkeit belegt, vorlegen. Daraufhin erhielt man einen Tafelausweis, mit dem man alle zwei Wochen in der Geschäftsstelle an der Heidelbergerfaßgasse Lebensmittel abholen konnte. Seit September ist dieses Verfahren ausgesetzt, Neuaufnahmen sind bis auf Weiteres nicht mehr möglich.

Dieter Hanspach betont, dass die Tafel sich als zusätzliches Angebot verstehe, um armen Menschen zu helfen und Lebensmittelverschwendung zu vermeiden. Um diese Angebot sicherzustellen, braucht es allerdings weiterhin tatkräftige Unterstützung. Denn der Verein trägt sich allein durch Spenden von Privatpersonen und Unternehmen. Öffentliche Zuschüsse gibt es nicht.


WTF

Was können STUZ-Leser:innen konkret tun?

– Haltbare Lebensmittel wie z. B. Nudeln oder Konserven unter der Woche im Zeitraum zwischen 9 und 13 Uhr in der Mainzer Geschäftsstelle in der Heidelbergerfaßgasse 16 abgeben
– Geld spenden (Die Tafel Mainz, IBAN: DE29 5519 0000 0505 6790 19)
– Ehrenamtlich als Fahrer oder in der Sortierung bzw. Lebensmittelausgabe mitanpacken
– Initiativen von Discountern und Supermärkten wie beispielsweise Rewe unterstützen, bei denen Kunden und Kundinnen Lebensmitteltüten oder Produkte im Markt kaufen und spenden können.

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