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Auf den Spuren von Frodo und Sam

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3 Hobbits auf nem Felsen

Mit einer ungewöhnlichen Wanderung quer durch Europa verwirklichen sich die 3Hobbits nicht nur einen Reisetraum angelehnt an den Fantasy-Favoriten von Tolkien, sondern machen auch Mut, an unseren Zielen festzuhalten.

von Caroline Alberta Glabacs

Als an einem tristen Vormittag die Mail der 3Hobbits in die Redaktion eintrudelte, war sofort klar, dass sich soeben eine ausgefallene Story den Weg zu uns gebahnt hatte. Von einem einzigartigen Wanderprojekt von Wiesbaden nach Marokko war die Rede, auf den Spuren von Frodo und Sam. Zugegebenermaßen, ich kann kaum Berührungspunkte mit der „Herr der Ringe-Trilogie“ aufweisen. Dennoch ging auch an mir die Film- und Romantrilogie von J. R. R. Tolkien nicht vorbei. Als vielinteressierter Mensch war ich bereit, mich – im Gegensatz zu den 3Hobbits nur thematisch – in ein kleines Abenteuer zu stürzen.

Hinter dem bemerkenswerten Vorhaben stecken die drei Studenten Bennett, Leo und Luis, die neben ihrem Alter, alle sind 23 Jahre alt, auch die Leidenschaft für Fantasy und Abenteuer teilen. Bennett studiert Skandinavistik und Germanistik, zählt Wandern, Fitness und Reenactment Combat Fighting zu seinen Hobbies. Bei letzterem handelt es sich um die authentische Nachstellung historischer Schlachtkämpfe, die meistens an das Mittelalter oder bedeutungsvolle Kriege angelehnt sind. Luis studiert Archäologische Wissenschaften und verbringt seine Freizeit gerne mit Lesen. Leo ist Student der Verfahrenstechnik, liebt Reisen und die Natur. Alle drei verbindet laut Luis‘ Aussage das Interesse für „sehr viele Nerdsachen“.

Fantasy-Faszination und Real-Life-Krisen
Für jemanden, der Herr der Ringe nicht kennt, erklärt Bennett: „Die Geschichte handelt von unscheinbaren Wesen in einer Fantasywelt, klein und friedvoll, die ihr eigenes Ding machen, und dennoch die Macht haben, die Welt zu beeinflussen. Das wird dadurch ermöglicht, dass sie voller Mut, Ausdauer und Zusammenhalt an einem gemeinsamen Ziel festhalten.“ Das ist mitunter ein Grund, weshalb „Herr der Ringe“ eine derart intensive Faszination auf die Freundesgruppe ausübt. Gleichzeitig erinnert sich Bennett an die Ursprungsphase seiner Idee: „Die Idee zu unserer Reise entstammt der Coronazeit. Durch die soziale Isolation habe ich mich, wahrscheinlich wie die meisten im Alltagsleben eingesperrt gefühlt. Letztes Jahr kam dazu, dass ich eine persönlich schwere Phase durchgemacht habe. Wobei sich Zweifel am Leben und die Frage nach unserem menschlichen Dasein eingeschlichen haben.“ Eine mögliche Antwort schien eine abenteuerliche Reise mit minimalistischem Gepäck und einer gemeinsamen Mission zu liefern. „Im Vordergrund steht, dass wir unseren Teamgeist stärken und durch unsere Kameradschaft und den Glauben an uns selbst die sich ergebenden Hürden überwinden. Manche würden es als das Wegrennen von Problemen bezeichnen – wir sehen es als Möglichkeit, andere Sichtweisen kennenzulernen.“ Symbolisch wollen die drei am Ende der Reise ihren Ring, ein Replika des Ringes aus dem Film, ins Meer werfen. Und somit alle Lasten, alles Böse. So wie im Film auch, verkörpere dieser Ring alles Negative, den ganzen Frust im Leben, den es zu besiegen gelte.

2.700 Kilometer von Wiesbaden nach Marokko
Das Hirn und Herz hinter der Idee ist Bennett. Seit mehreren Jahren reift in ihm der Plan zur außergewöhnlichen Hobbit-Wanderung. Ab Wiesbaden soll es am siebten August endlich losgehen, mit dem Ziel des 2.700 Kilometer entfernt gelegenen Marokkos. Und auch dahinter steckt nicht etwa der Zufall, denn laut Hobbit geprüften Quellen beträgt die Strecke von Frodos und Sams Zuhause Hobbingen bis zu dem Schicksalsberg genau die gleiche Distanz. Beachtlich ist neben der Tatsache, dass die Strecke komplett zu Fuß abgelaufen wird, dass das Dreigestirn größtenteils unter freiem Himmel, fernab von Luxushotels und Urlaubsdomizilen unterkommen will. Auf die Frage, welche drei Artikel dabei nicht im Gepäck fehlen dürfen, fallen die Antworten beschränkt auf das Wesentliche aus: „Schlafsack, Isomatte und gute Wanderstiefel“ sowie „Rucksack, Schuhe und eine Wasserflasche“. Sieben Länder werden die drei auf der Wanderung in Hobbit-Aufmachung durchqueren und die Ereignisse mit der Kamera festhalten. Wer das Abenteuer der 3Hobbits hautnah mitverfolgen möchte, wird auf den Social- Media-Kanälen alle paar Tage auf den neuesten Stand der Reise gebracht.

Für die Zukunft plant Bennett ein Buch zu schreiben. Einfließen sollen Erlebtes der Hobbitwanderung und persönliche Gedanken aus seinem Tagebuch, das er während der monatelangen Wanderung führen wird.

Wie Gandalf einst sagte: „Nicht alle, die wandern, sind verloren.“ Mögen wir alle immer den Mut haben, neue Wege zu finden und zu erkunden.

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