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Kultur

„Hall of Fame“ im Schlachthof

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Im Herbst 2021 erschien mit „Tales of The Script“ das Best-of-Album der irischen Pop-Rock Band The Script. Am 7. November präsentiert das Trio seine Hits live im Schlachthof in Wiesbaden. Im Vorfeld des Konzerts sprach Frontman Daniel O’Donoghue im Interview über das neue Album, den Entstehungsprozess dahinter und die Vorfreude wieder auf der Bühne zu stehen.

Interview Tim Porzer

STUZ: „Tales of The Script” ist eine Zusammenstellung eurer besten Hits. Wie war die Arbeit für euch an diesem doch besonderen Album?
O’Donoghue: Sehr nostalgisch. Wir sind überglücklich, ein Greatest Hits Album veröffentlichen zu können. Es gibt viele Bands, die nur ein oder zwei Alben schaffen, und das ist nun unser siebtes. Daher war es ein spezielles Projekt, auf unsere Karriere und Songs zurückzublicken und dabei auszuwählen. Wenn ein Alien auf die Erde kommen würde und du könntest ihm nur ein Album zeigen, dass deine ganze Arbeit zusammenfasst – so in etwa war das für uns.

Es muss spannend gewesen sein, Vergangenheit und Zukunft zu verbinden.
Wir haben so viel Zeit damit verbracht, nach vorne zu schauen und zu fragen „was passiert als nächstes und als nächstes?“ Und man denkt sich „ist es das, was wir immer weiter tun sollen?“ Dann hat Corona die Bremse gezogen und uns einen erzwungenen Stopp verschafft. Da kannst du nichts anderes tun als zu reflektieren. Also ist dieses Album im Grunde das, was jeder getan hat: Über sich und sein Leben zu reflektieren. Wir sind super stolz. Mit diesem Gedanken wollen wir das Album nun auf Tour bringen und die Songs singen, die unser Leben verändert haben, mit all den Leuten, die unser Leben verändert haben.

Das neue Album enthält eure größten Hits, was ist dein persönlicher Lieblingssong auf der Scheibe?
Das ist eine harte Nuss. Ich mag verschiedene Songs aus verschiedenen Gründen. Bis heute liebe ich „The man who can’t be moved” und „Breakeven“. Auch die neue Single „I want it all“, die sich um das Realisieren, was richtig ist im Leben, dreht. Sich mit nichts zufrieden zu geben, solange es nicht alles ist. Ich denke, ich hatte an jedem Punkt meines Lebens einen anderen Lieblingssong.

Ist es schwieriger an einem komplett neuen Album zu arbeiten oder aus den vielen bestehenden Songs die perfekte Auswahl zu treffen?
Beides stellt einen vor unterschiedliche Probleme. Wenn man neues Material schreibt, weißt du nicht, ob die Leute das Ergebnis akzeptieren werden. Bei den Greatest Hits kennen die Leute die Songs schon und lieben sie. Du kuratierst sie, das ist wie eine historische Ausstellung. Das Schwere für mich ist das Schreiben: Werden die Leute es mögen? Was denken sie davon? Habe ich die Situation richtig beschrieben? Im Gegensatz dazu war das vielleicht unser einfachstes Album. Dazusitzen und auszuwählen, weil die Songs schon da sind.

Im Rückblick auf 14 Jahre Bandgeschichte, wie würdest du die musikalische Entwicklung von The Script beschreiben?
Wir haben uns immer weiterentwickelt. Wir sind sehr sentimental und es sind die schlechten Dinge, die einem im Leben passieren, die man loswerden will. Das ist, was Kunst für mich ist. Sie zeigt dir das emotionale Spektrum, auf dem du stehst, und so versuchen wir über die menschlichen Zustände zu schreiben. Ich würde nicht sagen, dass ich eine überaus depressive Person bin, aber mentale Beeinträchtigungen sind ein großes Thema. Mentale Beeinträchtigung bedeutet dabei nicht, dass man unbedingt krank ist, es meint auch, wie hoch und wie tief man geht. Es bewegt sich bei mir zwischen, ich fühle mich großartig und schreibe „Hall of Fame“ oder mein Herz wird gebrochen und ich schreibe „Breakeven“. In jedem Moment geht es nur darum, so ehrlich wie möglich mit diesen Momenten umzugehen.

Zurück in die Gegenwart, ihr seid nach längerer Zeit zurück auf Tour. Was erwartet ihr von den kommenden Konzerten?
Es wird einen großen Energieschub geben, sobald wir wieder auf Tour sind. Die einzige Erwartung, die ich habe, ist die, dass ich auf der Bühne stehe und mir die Stimme raussinge. Und jeder, der sich anschließen möchte, ist herzlich eingeladen. Musik ist eine Sache, die uns alle verbindet. Wir benutzen Musik als Kulisse, um zu sozialisieren. Es fühlt sich fast wie eine religiöse Erfahrung an, wenn du auf einem Gig bist, dein Lieblingssong ertönt und alle ihn gemeinsam singen. Das ist eine Art von Gemeinschaft, die ganz massiv ist.

Foto: CAA


WTF

The Script spielen am 7. November, 20 Uhr in der Halle des Schlachthofs Wiesbaden. Karten gibt es an allen bekannten Vorverkaufsstellen.
Alle Infos unter: schlachthof-wiesbaden.de

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