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„Ich möchte das, was mich musikalisch interessiert, so kompromisslos wie möglich gestalten. So dass es zu etwas Eigenem wird, das man zehn Meter gegen den Wind erkennt.“ Bevor im nächsten Jahr Jan Felix Mays zweites Album erscheint, wird er mit seiner Musik am 21. September im Schon Schön zu erleben sein.

Interview: Martin Schwarz

Stuz: Bist du lieber im Studio oder live auf der Bühne?
Jan Felix: Die Frage ist für mich so ähnlich wie wenn man gefragt werden würde, ob man seine Tochter oder seinen Sohn lieber mag. Das kann ich so gar nicht beantworten. Beides ist so unterschiedlich und auf die jeweilige Art etwas ganz besonders.

Gibt es einen Liveauftritt, der dir besonders in Erinnerung geblieben ist?
Ja, ganz viele! Bei Liveauftritten bleibt mir meistens das drum herum in Erinnerung. Also wenn man eine gute Begegnung mit einem Veranstalter hatte oder ein tolles Hotel, in dem es etwas Leckeres zum Frühstück gab. Aber auch musikalisch gibt es bei solchen Auftritten Momente, die besonders einprägsam sind. Zum Beispiel kommt es vor, dass man ein Programm schon oft gespielt hat und das gut sitzt und beim zehnten Konzert spielt der Bassist oder der Schlagzeuger eine Stelle ein bisschen anders oder die Sängerin singt eine Variation. Solche Momente begeistern mich immer wieder.

Du bezeichnest deine Musik ja selbst als Jazz/Electro/Rock. Was hat dich dazu gebracht diese stilistische Richtung einzuschlagen?
Seit einiger Zeit bezeichne ich uns eher als eine Rockband mit einem Elektrosound, die aus Musikern besteht, die aus dem Jazz kommen. Mein Interesse liegt darin, viele musikalische Einflüsse und Strukturen miteinander zu mischen. Ergeben hat sich das aus dem Grund, dass ich im Laufe meines Lebens Musik aus vielen verschiedenen Genres gehört habe. Jazz habe ich dann studiert, weil ich das einfach ganz besonders toll fand. Aber mittlerweile muss ich sagen, dass populäre Musik für mich im Vordergrund steht. Was aus dem Jazz übrig geblieben ist, ist die Improvisation und die Jazzharmonik die auch oft in der Popmusik zu finden ist.

Wird sich dein zweites Album musikalisch an deinem Debütalbum orientieren oder wirst du neue Experimente wagen?
Auf dem zweiten Album wird das was auf dem ersten Album schon passiert ist in einer noch stärkeren Form zu finden sein. Die Wurzeln der Musik werden zwar noch immer im Jazz liegen, doch wird es mehr in Richtung Popmusik gehen. Was mich vor allem interessiert und schon immer interessiert hat, sind ungerade Taktarten. Diese werden auf der neuen Platte noch extremer werden.

Was inspiriert dich zu deiner Musik?
Vor allem Stimmungen! Allerdings ist dieser Prozess von Inspiration oder Inspiration allgemein für mich etwas, das ich nicht ganzheitlich formulieren kann. Ich denke, dass für mich Inspiration zu einem großen Teil von mir erlebte Stimmung ist, die ich einzufangen versuche. Und ich glaube das ist dann auch das an Musik was einen besonders catcht, wenn man sagt: „Das Lied finde ich so toll!“

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