Die kühle Blonde: Uuuuuh, you touch my Tralalaaa
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von Julia Paszczella
Es gibt einige goldene Regeln im Umgang mit Menschen, die man sich gerade in der Gastroszene und vor allem beim Bedienung-Gast-Verhältnis immer wieder mal ins Gedächtnis rufen sollte: Respektiere dein Gegenüber und seine Grenzen, vor allem körperliche. Es spricht nichts dagegen, mal kurz jemanden auf die Schulter zu tippen, gerade wenn es sehr laut ist. Ich habe mir das Vergnügen erlaubt die verschiedenen Arten von Touchy-People grob zu kategorisieren: Zunächst der Kumpeltyp – ist meist mit einem Junggesellenabschied oder sonst in einer größeren Männergruppe unterwegs. Wenn er etwas bestellen möchte, schlingt er fest den Arm um deine Schultern und sagt sowas wie: „Hömma Mädchen, bringste mir und meinen Jungs noch ne Runde Jeschäää?“ Dann hätten wir da doch den Rüttler: Wie der Begriff bereits erahnen lässt, geht ihm das alles nicht schnell genug. Unter all den Touchy-People symbolisiert er das Kind. Unbedarft – unbedacht. Selbst wenn du gerade dabei bist zehn Bier auf einmal raus zu balancieren und an einem anderen Tisch eine Bestellung aufnimmst, wird an dir gezerrt und gerüttelt, bis du ihm deine volle Aufmerksamkeit schenkst. Der Casanova: Er arbeitet mit einer starken, seiner Einschätzung nach unterschwelligen, erotischen Spannung. Wenn er dir Geld in die Hand drück, streicht er mit seinen Fingern langsam über deine Handinnenfläche oder streichelt dir beim Vorbeigehen langsam den Rücken runter. GRUSELIG! Und zuguterletzt: der Perversling. Er ist das Resultat einer Mischung aus Alkohol/Drogen, einem ausgeprägten Paarungsdrang, schlechtem Aftershave und einem überdimensionierten Selbstbewusstsein. Er scheut nicht zurück, dir auch mal an den Hintern zu fassen. Das jedoch hat immer Konsequenzen, auf die ein oder andere Weise. Mein Tipp also an alle: Statistisch betrachtet kann es nie ein Vorteil sein, es sich mit Personen zu verscherzen, die einem Speisen oder Getränke servieren. Prosit!