Eventerview mit Tobias Mann
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Am 25. Mai (Rheingoldhalle) gastiert Tobias Mann wieder in seinem Heimatstädtchen Mainz. Die passende Gelegenheit für die STUZ dem alten Haudegden ein paar Fragen zu stellen.
Tobias, du wohnst in Mainz, öffentliche Auftritte hier sind rar. Machen dich solche Heimspiele nervös?
Ich spiele mein Programm in ganz Deutschland und bin daher viel unterwegs. Darum kann ich hier leider nicht so häufig auftreten, bin dafür aber regelmäßig im Unterhaus und eben ab und an auch in der Rheingoldhalle – so wie jetzt im Mai. Heimspiele sind aber in der Tat für mich oft nervenaufreibender als Shows außerhalb, denn ich will besonders den Zuschauern hier, die mir schon seit Anfang an die Treue halten, immer die bestmögliche Show bieten!
Musst du danach mit allen alten Freunden einen trinken gehen?
Ich bin jetzt in einem Alter, in dem der Begriff „alte Freunde“ buchstäblich zu verstehen ist und die Tendenz stark zum Frühschoppen geht. Sollte aber die Idee eines Absackers nach der Show an mich herangetragen werden, sage ich natürlich nicht nein.
„Verrückt in die Zukunft“ heißt dein neues Buch. Bist du der Marty McFly des Kabaretts?
Es gibt durchaus Parallelen – ich bin auf der Bühne stets mit 1.21 Gigawatt unterwegs, spiele gerne E-Gitarre und habe mir jüngst ein Longboard gekauft – sozusagen das Hoverboard für Männer in der Midlife-Crisis. Die Wahrheit ist, dass der Titel natürlich Assoziationen zu „Back to the Future“ weckt, letztlich aber ein satirischer Rundumschlag ist, in dem ich mich unserem gegenwärtig seltsamen Verhalten widme, mit dem wir in die Zukunft schlittern. Die einen wollen nichts weniger als die Welt retten, während die andern die Uhren gerne wieder auf 1960 – oder noch schlimmer auf 1933 – stellen möchten. Digitales Influencing ist Opium fürs Jungvolk, während bei den Alten eine Art konservative Revolution tobt.
Wen wünscht sich ein Kabarettist als Nachfolger für Angela Merkel?
Annegret Kramp-Karrenbauer! Die Schutzheilige des Schwenkgrills und Mutter Theresa für alte, weiße Männer bietet in ihrer reaktionären Piefigkeit jede Menge Stoff fürs Kabarett.
Was dürfen die Besucher am 25. Mai in der Rheingoldhalle erwarten?
Einen höchst motivierten, energiegeladenen Mainzer, der auf der Bühne alle Register zieht, um den Gutenbergsaal in Vibration zu versetzen. Es wird gesprochen, geflüstert, geschrien und gesungen, um dem Chaos in der Welt satirisch die Stirn zu bieten.