Kochen, Fitness, Party, aber vor allem: Kultur!
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Die Kulturstätte ZR6 – ein Lebensprojekt im Wiesbadener Westend bietet Kultur, Co-Working und eine freundliche Mehrgenerationen-Gemeinschaft.
von Nadine Tannreuther
Wir haben ein Foto-Team, ein Technik-Team sowie ein Team für Gastronomie, Licht und Musik. Jeder bringt im ZR6 seine Stärken ein. Ehrenamtlich und mit Freude – das macht den Charme bei uns aus“, beschreibt Sascha Burjan die Organisation im ZR6. Wohnhaft ist der in Wittlich Geborene seit dem vierten Lebensjahr in Hessens Landeshauptstadt, ist heute 47 Jahre alt und freut sich auf den ersten Nachwuchs. Mit dem ZR6 erfüllt er sich den Traum eines vielseitig einsetzbaren Mehrgenerationen-Hauses.
Beim Studio ZR6 handelt es sich – frei nach dem Motto „alles unter einem Dach“ – um einen Kulturverein, der für die Förderung von kulturellem und sozialem Leben im Wiesbadener Westend und darüber hinaus steht. Hier engagieren sich die Bewohner der Wohneinheiten sowie Nachbarn und Freunde gemeinsam für ein familiäres Miteinander, um Veranstaltungen und Projekte zu organisieren. Hier finden die Gäste vor allem Kleinkunst, Kabarett, Lesungen oder Konzerte. Der Name Studio ZR6 ergibt sich aus der Adresse im Zietenring 6.
Kulturverein mit Markenidentität
Von außen springt den Besucher aus einem Schaufenster das prägnante Logo mit einem großen schwarzen Kreis und dem Schriftzug ZR6 an. Dahinter verbirgt sich ein Co-Working Space mit Schreibtischen und PCs. Alles frisch renoviert. Direkt nebenan laden Plakate zu Veranstaltungen ein. Hier geht es durch ein großes Hoftor in den Hinterhof zu zwei Häusern, die im Keller miteinander verbunden sind. Und schon befindet man sich im eigentlichen Herzen des Kulturzentrums.
Vor fünf Jahren haben Sascha und sein Team angefangen, diese Räumlichkeiten umzubauen. Resultat sind Fitness-Studio, Sauna, Tonstudio, Gastro-Küche, Event-Raum, Foto- und Filmstudio, Showroom, Bar, Terrasse, sowie ein gemütlich überdachter Außenbereich mit Sitzmöglichkeiten, Grill und Küche. Seit einem Jahr ist es auch offiziell: Hier werden bis zu zwölf Mal im Jahr größere, öffentliche Event statt finden. Nach und nach kommen auch Workshops und Seminare hinzu. Die Atmosphäre ist dabei auf 316 qm professionell, geräumig und gemütlich.
Mittlerweile ist das ZR6 für Sascha Burjan ein Fulltime-Job. Ursprünglich hatte er Kommunikationsdesign studiert, darin jedoch nie gearbeitet, sondern sich die letzten 18 Jahre mit Immobilien beschäftigt. „In der Zukunft sehe ich eine Weiterentwicklung des Studio ZR6 zu einem Drei-Generationen-Haus, in dem alle Teilbereiche weiter professionalisiert werden. Hier gehen wir alle ein Stück miteinander.“
In den Häusern wohnen derzeit zwei Familien sowie zwei ältere Herrschaften. Ansonsten sind meist Pärchen und Singles im Alter von 28 bis 40 Jahren ansässig. „Wenn eine Wohnung frei wird, stellen sich einige sogar mit einer Mappe vor. Wer dann noch teamfähig ist und anpacken kann hat gute Chancen, Teil unserer Hausgemeinschaft zu werden“, so Sascha.
Darüber hinaus gibt es ein ganz besonderes Event mit dem Namen „Cooking for friends“. Dabei ist jeder Mieter in seiner eigenen Wohnung Gastgeber eines Landes. Überall wird dann nacheinander für etwa eine Stunde verweilt. Dabei werden diverse Punkte vergeben, beispielsweise für Gastfreundlichkeit, Dekoration oder Geschmack. Wer am Besten abschneidet, gewinnt einen Pokal.
Mieter glänzen mit Fachwissen
Und wie wirkt das ZR6 auf die Mieter? Gelassen. Roland Horacek (41) ist IT-Berater und wohnt seit Anfang des Jahres im Zietenring 6. Er unterstützt die Veranstaltungen sowohl an der Bar, vor der Tür, an der Garderobe, beim Auf- und Abbau als auch mit seinem Know How rund um IT. „Das ZR6 kannte ich über Veranstaltungen und bin auf die Wohnung über eine Anzeige aufmerksam geworden. Das Konzept mit den Veranstaltungen und das Gemeinschaftsgefühl gefallen mir sehr gut. Die Leute gehen gut miteinander um, das Zusammenleben wird gefördert und alle sind sehr freundlich.“ Das professionelle Auftreten des ZR6 hat Roland Horacek bei seinem ersten Besuch überzeugt: „Als ich die Location betreten habe, war ich von der Professionalität überrascht. So modern, stylisch und strukturiert kenne ich sonst keinen Kulturverein.“