Crime im Februar
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Von leichter Beute und schweren Jungs, oft nicht witzig und häufig zum Schießen: Wir präsentieren die Top-Verbrechen aus dem STUZ-Gebiet.
Reue. Was für eine faszinierende menschliche Fähigkeit. Gibt es Reue im Tierreich? Ist der Fuchs kognitiv in der Lage, die gestohlene Gans zurückzubringen? Wir wissen es nicht. Aber wäre jener 62-Jährige, der in einem Moment des Unbeobachtetseins einen Stapel Fünfziger aus dem Automatenschlitz gezockt hat, der Fuchs, dann würde er die Gans zurückbringen. Reumütig hat er seine Beute noch am selben Tag einem Bankmitarbeiter übergeben. Reue. Der Siegtreffer des Guten gegen das Böse in der Nachspielzeit. Ein Ermittlungsverfahren läuft trotzdem.
Ein anderer 62-jähriger Mainzer ist weniger reumütig. Offensichtlich gut betankt, taumelt er gegen zwei parkende Autos. Er lässt die demolierten Fahrzeuge zurück und taumelt weiter, wird allerdings verpetzt. Als die Cops ihn stellen, ist er nicht nur uneinsichtig. Er wird ausfallend und körperlich und muss gefesselt werden.
Körperlich wird es auch in Wiesbaden, als ein 32-jähriger Ex-Mieter einen Keller ausräumt. Ein 39-jähriger Anwohner stört sich an der Aktion, und bei der Gelegenheit wird auch gleich der langjährige Nachbarschaftsstreit mit Fäusten ausgetragen. Ergebnis: beide verletzen sich und die Rheinstraße muss gesperrt werden.
Überhaupt eskalieren Dinge in der Wiesbadener City. Zum Beispiel eine Ruhestörung. Daraus wird im Laufe der Fahrt zum Einsatzort „ein Mann, der mehrfach von einem Balkon geschossen haben soll.“ Oh fuck. Die Cops stellen in der Wohnung drei Mann, darunter auch den Typ mit der Knarre – zum Glück eine Schreckschusspistole. „Der angetrunkene Täter gab zu seinem Motiv für die Schussabgabe an, dass er einfach nur Spaß haben wollte.“ Leute mit speziellem Humor halt …
Weniger Spaß hingegen hat ein Einbrecher in Mainz-Laubenheim, der versucht, über das Flachdach einer Garage ins angrenzede Haus zu gelangen. „Dabei rutscht er vermutlich aus und stürzt vom Dach in die Regentonne, an der Spuren und Beschädigungen festgestellt werden.“ Und das im Winter.
Weitaus mehr Glück hat ein Einbrecher in Ginsheim-Gustavsburg, der eine Balkontür aufhebelt und ins innere einer Wohnung gelangt. Auf seiner Suche nach Wertgegenständen stößt er auf eine Lasagne, die die italienische Wohnungsinhaberin kurz zuvor zubereitet hat. „Der Eindringling kann nicht widerstehen und lässt ein Stück der köstlichen Pasta mitgehen.“ Buon appetito.
Nun aber Vorhang auf für unsere neue Rubrik „Eskalierende Verkehrsteilnehmer und was für krasse Sachen die so machen“ – neu, schonungslos und unzensiert! Platz 3 teilen sich ein Rad- und ein Autofahrer. Tatort Wiesbaden. Weil der 46-jährige BMW-Fahrer die Radspur zuparkt, ist der 40-jährige Radfahrer dermaßen angepisst, dass er sein Fahrrad gegen den BMW rammt. Es folgt ein Handgemenge, bei dem der Radfahrer stürzt und der Autofahrer sich am Kopf verletzt. Platz 2: Der Mann im roten Benz, der sich eine Verfolgungsjagd mit den Cops durch Wiesbaden liefert, ein nicht so cleveres Manöver in die Wörthstraße hinlegt – eine Einbahnstraße, die er verkehrtherum befährt – und dort in den Gegenverkehr crasht. Der Mann, der noch zu fuß flüchten will, wird geschnappt, und es stellt sich heraus, dass er noch gar kein Mann ist, sondern erst 17 und dazu auf Drogen. Platz 1 geht nach Mainz. Herzlichen Glückwunsch an den Raser mit dem 3er BMW, der sich von der roten Ampel an der Bahnschranke keine Vorschriften machen lässt. Die Schranke, die sich am Senken ist, rammt er einfach weg und kommt rüber – während die anderen Loser stehenbleiben. In der Industriestraße stellt er sein Auto ab und lässt sich abholen. Der Wagen wird von den Cops beschlagnahmt, der Gangsta kriegt Ärger wegen Verkehrsunfallflucht und gefährlichem Eingriff in den Straßenverkehr.
Nicht viel cleverer und auch mit dem Auto reitet sich ein 25-Jähriger aus Wiesbaden rein. Er stellt sich in Mainz mit dem Auto ans Adenauerufer und dreht die Musik auf – wo doch jeder weiß, dass in jedem Wohnblock eine Quotenspaßbremse wohnt, die bei Geräuschen die Polizei ruft. Die kommt dann auch und stellt fest, dass der 25-Jährige per Haftbefehl gesucht wird.
So, am Ende noch ein bisschen Rüsselscrime. Nämlich dieser 51-Jährige, der schon wieder – schon wieder! – von den Cops angehalten wird. „In den zurückliegenden zwei Jahren war der Mann der Polizei schon neunmal aufgefallen, weil er jeweils ein Auto steuerte, aber nicht über die hierfür gültige Fahrerlaubnis verfügt.“ Jetzt also Strafanzeige Nummer 10 – Glückwunsch!
Und Glückwunsch auch an die Viehdiebe, die erfolgreich acht Brieftauben in Bischofsheim zockten. Wert der Postvögel: 3.600 Euro. „Nach derzeitigem Ermittlungsstand wurden die Tauben von den Tätern gezielt für den Diebstahl ausgewählt.“ Sieht tatsächlich schwer danach aus.