Weingut Huff-Doll aus Horrweiler
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In einer losen Serie stellen wir Winzer der Region vor. Rheinhessen und Rheingau gehören zu den besten Weinbaugebieten der Welt. Viele der Winzer sind geachtete Könner und Ken- ner, deren Weine sich in den letzten Jahren ebenso Plätze auf den Speise-karten der Sternerestaurants erarbeitet, wie sie die Kehlen und Herzen der Genießer beglückt haben
Die Gründung des Weinguts Huff-Doll reicht ins Jahr 1848 zurück. Familie Doll bewirtschaftet in nunmehr sechster Generation 12 Hektar Rebfläche mit Wissen, Fleiß und Leidenschaft. Seit 2001 führt Uli Doll den Betrieb, forciert den Wandel zu hochwertigen Weinen und führt somit das fort, wofür sich bereits seine Eltern entschieden haben. Das Weingut liegt im Zentrum des idyllischen Weindorfs Horrweiler, zwischen Bingen und Bad Kreuznach gelegen, mitten im rheinhessischen Hügelland. Die Rebstöcke wachsen auf schweren LössLehm-Böden. Die Arbeit im Weinberg, das Aroma der Traube und der Ausbau der Weine im Keller prägen den Geschmack der Weine. Genau darin liegt die Leidenschaft von Uli Doll und seiner Frau Bettina. Mit aller Kraft eines Familienbetriebes katapultieren sie ihre Erzeugnisse hinaus in die weite Welt des Weines, in der rheinhessische Erzeuger im internationalen Vergleich immer mehr an Bedeutung gewinnen. Bettina Doll zeigt sich im Wesentlichen für Marketing und Kommunikation verantwortlich. Uli ist Herr des Geschmacks. Doch ganz so klar lassen sich die Rollen nicht wirklich trennen. Auch Eltern, Freunde und Angestellte helfen mit einen edlen, feinen Tropfen in die Flasche zu bringen. Tradition trifft auf Moderne, denn in Sachen Vermarktung geht das Weingut mit den Möglichkeiten und der Geschwindigkeit der Gegenwart mit. Präsentationen auf Messen, Homepage mit Shop oder das Listing in der gehobenen Gastronomie, wie zum Beispiel der Sandhof von Dirk Maus oder das Hyatt in Mainz, gehören selbstverständlich dazu.
Innovationen wagen
Dabei geht Uli Doll auch gewagte Schritte. Weine, die nach mehr schmecken, entstehen nicht nur aus vollreifen Trauben. Er hat das richtige Händchen, den Geschmack und den Mut zu Experimenten. Mehr Aroma und Duft aus den Trauben in den Wein fließen zu lassen, das ist sein Ziel. Die Scheurebe bekam so von den Huff-Dolls ein „Mäntelchen” verpasst. „Wir bauen die Scheurebe bereits seit 15 Jahren trocken aus und nennen sie Independent. Wir lösten uns damit vom Klischee der süßen Rebsorte und stellen den Geschmack in den Vordergrund.“ So hat die Scheurebe, als heimische Alternative zum Sauvignon Blanc, den Sprung in die Gegenwart geschafft. Das ist ein Beweis dafür, dass es viel Bewegung zwischen den unterschiedlichen Reb- beziehungsweise Weinsorten gibt, jedoch nicht den ultimativen Weintrinker. Individualität ist angesagt. Und somit ist auch ein Schlüssel zum Erfolg aufgezeigt, denn Individualität sowohl im Ausbau, als auch im daraus resultierenden Geschmack ist essenziell. Familie Doll baut ihre Weine ganz nach dem Motto „nomen est omen” in drei Kategorien aus: Gut, Freude, Leidenschaft. Ausgangslage einer jeden Qualität ist die Traube. Qualität ist hier vor allem durch Handarbeit gegeben: Ausbrechen der Triebe, Reduzierung am Stock, Auslesen fauler Trauben. Hinzu kommt die Ermittlung des optimalen Erntezeitpunkts. Ist dieser erreicht, kommt die Kellerkunst von Uli Doll zum Tragen um seinen Weinen eine frische, helle und klare Stilistik zu verleihen.
Gut-Freude-Leidenschaft
Unabhängig, ob man Weine der Kategorie „Gut”, wie Silvaner trocken oder Dornfelder Rose feinherb oder Wein der höheren Klasse „Freude”, wie Chadonnay oder der bereits erwähnte „Indepen
dent“ kredenzt, müssen diese ihre Rolle als Begleiter zum Essen erfüllen. „Wein schenkt Freude, wenn jeder Schluck die Sinne tanzen lässt. Wenn jeder Schluck Lust auf mehr macht. Kein „Spaßwein,“, aber ein Wein mit sehr, sehr viel Spaß.“ So umschreibt Bettina Doll angemessen prosaisch die Wirkung ihrer Weine. Das gaumenverwöhnende Programm kennt in der Kategorie „Leidenschaft” nach oben kaum Grenzen. Der Chadonnay Reserve tritt auf mit „kräftiger Eleganz und angenehmer Weichheit. Intensive, an Nuss, Karamell und reife Birne erinnernde Aromen umspielen die Zunge.“ Wenn man es so wahrnimmt, dann ist Horrweiler nicht mehr das idyllisch, kleine Weindorf, sondern eine Dependance des Paradieses, das den Vergleich mit anderen bekannten Weinanbaugebieten, nicht zu scheuen braucht. Gut dass man Wein in Flaschen transportieren kann! Denn, so salopp die Beschreibung des Independent: „ein Maul voll Wein, erinnert an grüne Stachelbeere, Holunderblüte und Ananas“ daher kommt, trifft sie die Empfindungen der Geschmacksknospen doch punktgenau. Solch ein Tropfen passt ganz sicher zur fruchtigen asiatischen Küche und einem gelungenen Abend mit guten Freunden.
WTF Weingut Huff-Doll GbR Bettina & Ulrich Doll Weedstraße 6 55457 Horrweiler
Telefon: 06727 – 343 huff-doll.de