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Kultur Wiesbaden

Die Welt zu Gast in Mainz-Kastel

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Mit über 130 KünstlerInnen aus 26 Ländern wird das Meeting Of Styles auch dieses Jahr wieder zum internationalen Schmelztiegel urbaner Kunstformen.

Beim ersten Meeting Of Styles 2002 war den Veranstaltern des Wiesbadener Kontexts wahrscheinlich selbst die Tragweite ihrer Unternehmung nicht bewusst: Aus dem regionalen Szene-Treff entstanden bald über 300 Veranstaltungen weltweit mit rund 700.000 Besuchern auf drei Kontinenten. Wiesbaden erlangte so als dessen Geburtsstätte weltweite Aufmerksamkeit und gilt seither jedes Jahr als der Wallfahrtsort für Graffiti- und Street-Art-Künstler. So pilgern auch dieses Jahr wieder zahlreiche Angehörige der urbanen Kultur zum Meeting, um sich mit Gleichgesinnten auszutauschen. Während das Event für die Besucher ein riesiges mehrtätiges Schauspektakel ist, fungiert das Meeting Of Styles für die internationale Art-Community wiederum als internationale Kommunikationsplattform und Netzwerk. So werden jährlich in Wiesbaden und Mainz-Kastel globale Brücken zwischen den verstreuten Interessenten und Aktiven der Szene geschlagen – weltweit eine Einzigartigkeit.

Es wird mehr als nur dick aufgetragen

Vom 14. bis zum 17. Juni bietet das Meeting Of Styles neben umfangreichen Graffiti-Gestaltungen auch ein gut bestücktes Rahmenprogramm an: Mithilfe von Rap-, Breakdance-, und Skate-Sessions, Opening- und Main-Party, Grillstand, Bar und weiteren Ständen soll es dem urbanen Herz für das ganze lange Wochenende an nichts fehlen. Den offiziellen Auftakt am Donnerstag macht ein Meet & Greet mit den diesjährigen Künstlern und ein anschließender Vortrag der urbanen Eminenz höchstpersönlich: Es handelt sich um keinen Geringeren als den ehrwürdigen Cornbread. Um einem Mädchen zu imponieren, brachte er kurzerhand sein Pseudonym an allen möglichen und unmöglichen Orten Philadelphias an. 1967 ist sein Pseudonym dann stadtbekannt und Cornbread der Begründer der modernen Graffiti-Kultur geworden. Wer also etwas von seiner Expertise über die Szene hält, sollte donnerstags das Kontext aufsuchen und diese Gelegenheit nicht verpassen.
Freitags werden dann für ganze drei Tage die 130 Künstler auf die 4000-qm-Wand des Kastelers Kopf der Theodor-Heuss-Brücke losgelassen.

Der alte graue Betonguss wird so zur Projektionsfläche urbaner Ästhetik und politischem Statement. Gemäß dem diesjährigen Motto „Between The Lines“ und dem Zitat Kofi Annans „Bildung ist ein Menschenrecht mit immenser Transformationskraft. Auf seiner Grundlage ruhen die Eckpfeiler der Freiheit, Demokratie und nachhaltige menschliche Entwicklung“ möchten die Künstler in den Zeiten der „Fake News“ auf die verzerrte Darstellung von Wahrheit durch Propaganda hinweisen. Vor dem Hintergrund steigender Rüstungsausgaben und fallender Ausgaben für Bildung wollen die Künstler daher thematisieren, dass bei der Bewältigung gegenwärtiger Konflikte eine informierte, gebildete und aufgeklärte Öffentlichkeit die wesentliche Grundlage zur Lösung zentraler Probleme darstellt.

Viel Party, viel international

Als musikalische Begleitung sorgen zahlreiche Acts aus Dub-Reggae, Drum-N-Bass und Rap für ordentlich Stimmung abseits der Wand. Zudem lädt das Kontext in Wiesbaden sowohl Freitag als auch Samstag zum stilgetreuen Feiern ein: Am ersten Abend bietet die Opening-Party unter anderem den offenen Freestyle-Rap-Contest („Rap doch ma tight“) mit After-Party. Samstags heizt dann die Main-Party mit den internationalen DJ-Größen Mr. Green (USA), Kaje (Russland), sowie Dizéro & Ateliê 013 (Brasilien) den feierwütigen Besuchern ein. Am abschließenden Sonntag gibt es die Möglichkeit, sich mit den Künstlern und Acts in entspannter Atmosphäre auszutauschen. Krönender Abschluss des diesjährigen Meetings wird ab 16 Uhr das „Graffiti-Battle“ sein: Hierbei stehen sich acht Künstler im direkten „Eins-gegen-Eins“ gegenüber und müssen zu einem vorgegebenen Thema auf Zeit sprühen, um so mit ihren Fähigkeiten überzeugen zu können.

Auch dieses Jahr werden wieder knapp 2.000 Besucher pro Tag erwartet, was das Meeting Of Styles zur größten Freiluft-Galerie zwischen Köln und Stuttgart macht und in seiner Art bisweilen weltweit einzigartig. Wer sich also als Angehöriger der Szene begreift oder einfach nur das Schaffen urbaner Künstler bei ausgelassener Stimmung genießen will, sollte sich diesen Pflichttermin nicht entgehen lassen. Zur Freude aller Besucher ist das Festival kostenlos und für das leibliche Wohl ausgiebig gesorgt: Neben exotischen Mahlzeiten aus Eritrea hilft auch der bekannte Reduit-Grill mitsamt Bar bei der Verpflegung der Besucher. Zudem wird es einen Dosen- und T-Shirt-Stand geben, an dem auch Kunstwerke der internationalen Gäste angeboten werden. Weitere Infos zum diesjährigen Programm, sowie Allgemeines über das Event: meetingofstyles.com oder kontext-wiesbaden.de

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